Bereits 2015 sprach sich „Zukunft Axams – Die Grünen“ im Rahmen des 6. Axamer Zukunftsgesprächs unter dem Titel „Alles Tourismus. Oder was?“ für die Entwicklung nachhaltiger und zukunftsfähiger Konzepte im Tourismus aus. Corona und die damit einhergehende Krise im heimischen Tourismus müssen als Chance für die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsstrategien gesehen werden, sind sich die Grünen sicher.

“In vielen Regionen des Landes zeichnet sich seit Ende der 1980er-Jahre ein struktureller Wandel ab, der auch die Frage nach Konzepten für eine nachhaltige wirtschaftliche und touristische Entwicklung in den Gemeinden mit sich bringt”, sagt die Axamer Vizebgm. Gabi Kapferer-Pittracher. “Corona und die Krise, von der der heimische Tourismus schwer getroffen wird, werfen diese Fragen erneut auf: Welche Art von Tourismus und vor allem wie viel Tourismus braucht/verträgt eine Region? Was erwarten Gäste? Wie lassen sich damit die grundsätzlichen Bedürfnisse der Wohnbevölkerung in Einklang bringen? Gibt es entwicklungsfähige Perspektiven in anderen Wirtschaftsbereichen wie Dienstleistung oder Handwerk?”

Zukunftsbasis

Diese Fragen und Überlegungen sollen künftig die Basis für die Zukunft sein. “Die Antworten  liegen in der Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit, Schutz von Kulturlandschaften, Erhalt von Naturräumen und dem sparsamen Umgang mit Ressourcen. Wir sehen das Entwicklungspotenzial klar in einem Tourismus, der weniger krisenanfällig und ein attraktiver Arbeitgeber ist. Wir sprechen uns für den Erhalt bestehender Schigebiete, die auch wichtige Naherholungsgebiete für die regionale Bevölkerung sind, aus und für Investitionen in die Qualität“, stellt Gabi Kapferer-Pittracher die Haltung der Axamer Grünen dar.

Problematische Vorhaben

Regelmäßig werden Skigebietserweiterungen, Zusammenlegungen und der Bau neuer Liftanlagen ins Gespräch gebracht. Aktuell wurde von Tourismusvertretern eine neues Liftprojekt vorgestellt, das im Stubaital die Schigebiete Schlick 2000 mit den Elferbahnen verbinden soll. “Die neue Liftanlage soll ca. 19 Millionen Euro kosten. Zahlreiche Stimmen erheben sich gegen dieses verkehrs- und umwelttechnisch problematische Vorhaben. Auch der Österreichische Alpenverein spricht sich dagegen aus.”

Richtiger Zeitpunkt

„Die seit einem Jahr andauernde Corona-Krise hat uns gezeigt, wie schnell sich die Rahmenbedingen unseres gewohnten Lebens ändern können”, so Kapferer-Pittracher weiter. In dieser Verunsicherung würden sich die Menschen verstärkt nach einer intakten Natur sehnen. Regionale Angebote seien gefragt wie nie. “Man macht sich Gedanken über die Zukunft und darüber, wie eine nachhaltige Entwicklung aussehen soll. Das umfasst alle Bereiche unseres Lebens, vom Arbeitsmarkt bis zum Tourismus. Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, mit allen Kräften an einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung zu arbeiten. Ich bin optimistisch – wenn wir wollen, gelingt uns das auch!”

 

Quelle / Entnommen aus: Bezirksblätter Westl. Mittelgebirge
Original-Autor: Manfred Hassl