… als Reaktion auf den Leserbrief von B. Zsifkovits im Bezirksblatt vom 31.01.2011 <<<hier abzurufen>>>
Es ist für mich als ständiger Leser des Bezirksblattes nicht nachvollziehbar, wie ein objektiv informierendes Medienblatt einen solchen Artikel wie die „Meinung einer Frau aus der Wirtschaft“ veröffentlichen kann und dafür noch fast 2 volle Seiten zur Verfügung stellt. Vielleicht weil sie die Frau des TVB-Obmannes ist? Der Artikel ist eine einzige Selbstbeweihräucherung mit einem hohen Maß des Eingeständnisses wirtschaftlicher Unkenntnis und die Autorin disqualifiziert sich damit von selbst!
Glaubt denn die Schreiberin wirklich, dass mit der Errichtung einer Zubringer-Seilbahnanlage in ein anderes, viel attraktiveres und leistungsfähigeres Schigebiet, das Schigebiet der Axamer-Lizum mit seinen Gastrobetrieben und auch die maroden Finanzen der Gemeinde Axams – die nach dem Anteilszuschuss aus den kolportierten € 30 Mio noch katastrophaler sein und auch nur durch weitere Abgabenerhöhungen für die Gemeindebürger finanziert werden können – gerettet werden können? Und schon gar nicht geht es dabei um das wirtschaftliche Überleben einer ganzen Region, abhängig von „lediglich einer Seilbahnstütze“!
Es geht bei diesem Projekt nicht nur um die nicht zu verantwortende Missachtung bestehender Gesetze zum Naturschutz, die kolportierten € 30 Mio Gemeinde-Steuergelder, die massive Beeinträchtigung der Lebens- und Umweltqualität durch ein enorm erhöhtes Verkehrsaufkommen Innsbruck – Götzens – Birgitz – Axams – Lizum sondern auch darum, dass dieses Seilbahnprojekt keinerlei realistische Nachhaltigkeit auf eine angeblich daraus zu erwartende positive Entwicklung der Gemeine Axams – weder in touristischer noch in Arbeitsplätze sichernder Maßnahmen – erkennen lässt.
Die Aussage der Autorin, dass „gesicherte Arbeitsplätze für Arbeiter und nicht für Akademiker, die sich in unserem Dorf niedergelassen haben und NUR kostenlose Nutznießer sind“, zu schaffen sind, grenzt nicht nur an maßlose Überheblichkeit, sondern gibt auch deren Einstellung zur Realität unmissverständlich wider. Hat sich die gute Frau einmal Gedanken darüber gemacht wie es wäre, wenn alle nur im Telefonbuch stehenden „Akademiker“ mit ihren Familien , ggf. auch mit ihren Firmensitzen, aus Axams abwandern würden? Die Gemeindekassa käme gewaltig ins Schleudern und das Dorf würde wieder in einen Zustand wie in den 70-er Jahren zurückfallen.
Nachhaltige Arbeitsplätze werden erfahrungsgemäß durch eine wie hier geplante Seilbahnanlage kaum geschaffen und sind diese – wenn überhaupt – überwiegend auch nur Teilarbeitsplätze. Dies gilt sowohl für die Anlage als solche als auch für die Gastronomiebetriebe in der Axamer-Lizum.
Die Aussagen der „Frau aus der Wirtschaft“ zum Verkehrsaufkommen widersprechen sich von selbst. Wie sollten ihrer Meinung nach die Gäste in die Lizum kommen? Nur von der Schlick-Seite her? Eine naivere Meinung kann man gar nicht vertreten! Die Axamer-Lizum wird zum überwiegenden Teil nur als Zubringer zur Seilbahn und in weiterer Folge zur Schlick sein. Wir in Axams haben dann den Verkehr, die Luftverpestung, chaotische Verkehrsverhältnisse und müssen dafür auch noch teuer mit Gemeindeabgaben bezahlen.
Der seit Jahren abgefahrene „Entwicklungszug“ der Gemeinde Axams kann durch dieses Seilbahnprojekt in keiner Weise angehalten werden, im Gegenteil, hier würde Axams nur vor den Interessenskarren der Schlick 2000 gespannt werden. Das Schigebiet Axamer-Lizum könnte durch eigenständige intelligente Maßnahmen und Attraktionen belebt werden, nur muss man es tun und nicht in alter Manier abwarten, ob sich von selbst was ändert. Auch der Zusammenschluss mit der Muttereralm ergäbe ein für den Großraum Innsbruck (und nicht für das Stubaital!) attraktives Familienschigebiet.
Ing. Adolf Malojer
Metzentaler 32, A-6094 Axams